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Frühgeschichte der Philippinen
Die Philippinen waren einmal ein Teil des Festlands. Nach Ansicht der Wissenschaftler fiel
während der Eiszeit,
das Wasser, welches die Philippinen umgibt, auf ungefähr 156 Fuß unterhalb des gegenwärtigen Standes. Daraus wurden
die Landbrücken, welche die Philippinen an das asiatische Festland anschloßen.
Vor ungefähr 25.000 Jahren kamen die Pygmies von Süden über die restlichen Landbrücken. Sie gelten als die Vorfahren
der Negritoes, diese sind also die Ureinwohner der Philippinen. Vor 12.000 bis 15.000 Jahren kamen die
Negrito. Sie erreichten Luzon von Borneo über Landbrücken in Palawan und Mindoro. Die ersten Indonesier
kamen mit Booten von Südostasien vor 5.000 bis 6.000 Jahren. Viel später, um 1500 v.Chr., gab es eine zweite
Welle der Indonesier. Danach Malaiianer in zwei aufeinanderfolgenden Wellen, die erste zwischen 800
und 500 v.Chr. die nächste zwischen 300 und 200 v.Chr. Von Borneo reisten sie mit Segelbooten nach Luzon, den Visayas und
Mindanao.
Vor Spanische Kultur
Die Filipinos lebten in sogenannten Barangays. In einem Barangay lebten 30 bis 100 Familien. Sie wurde durch ein Datu
angeführt und waren von den anderen Gruppen unabhängig. Normalerweise vereinbarten Barangays mit nahen Ansiedlungen
gegenseitige Hilfe (im Kriegfall etc). Die Position des Datu wurde an den ältesten Sohn weitergegeben.
Später konnte jedes Mitglied vom Barangay der Häuptling werden, wenn er genug Talent und Fähigkeiten hatte. Ein
Datu hatte einen Rat der Ältesten um neue Gesetze zu verordnen.
Es gab vier Kategorien in der Gesellschaft. Da war die regierende Kategorie (Datu), die Ehrenbürger und die
bemerkenswerten Personen (Maharlika), die einfachen Bürger (Timawa) und die Abhängigen und Sklaven
(Alipin). Die Eingeborenen trugen bereits Kleidung und persönliche Verzierungen. Die Männer trugen
kragenlosen Jacken, deren Länge bis unter die Taille reichte. Die Farbe der Jacke zeigte die
Position des Trägers in der Gesellschaft an, z.B. rot für den Leiter und blau oder schwarz
für die unter ihm, abhängig von der gesellschaftlichen Kategorie.
Sie trugen auch Halsketten, Armreifen, Ohrringe,
Ringe und die Anklets, normalerweise aus Gold und von kostbaren Steinen. Tätowierungen waren als Verzierungen
bei Männer und Frauen gleich. Je mehr Tätowierungen, desto eindrucksvoller war die Kriegauszeichnung eines Mannes.
Die Filipinos von den Visayas waren die mit den meisten Tatoos. Deshalb bezeichneten sie frühe spanische Verfasser
als Pintados. Die Verfasser bezogen sich auf die Inseln wie Islas Del Pintados "Inseln der gemalten Leute".
Landwirtschaft war der Haupterwerb der Filipinos. Sie bauten einen Überfluß von Reis, Zuckerrohr, Baumwolle,
Hanf, Kokosnüsse, Bananen und anderes Obst und Gemüse an.
Zahlungsmittel
Ab circa 600 n.Chr. gab es Hamdelskontakte mit China. Ab 800 n. Chr. gab es einen starken Einfluß von Sri-Vijaya, einem
indisch beeinflußten südostasiatischem Großreich mit Zentrum in Sumatra. Zur Erleichterung des Handels entstanden
goldene Ringe für Kompensationsgeschäfte in verschiedenen Größen und Gewicht. Es gab Gold in "Tablettenform"
in abgestuften Größen und Gewicht, mit dem malaysischen Buchstaben für "MA". Diese Tabletten,
bekannt als Piloncitos, sind innerhalb der Inseln sowie einiger Inseln der indonesischen Gruppe gefunden worden.
Die Bedeutung der Beschreibung ist nicht sicher, aber diese Tabletten sind fast zweifellos die früheste Form
oder der Prototyp der philippinischen Prägung.
Mir gelang es, von einem deutschen Archäologen, der lange in Südostasien geforscht hat, vier Piloncito-ähnliche Pillen zu erwerben.
"Pilioncitos" vergrössert
Dank eines Münzfreundes aus dem Numismatikforum (rati) ist die Herkunft meiner Pillen wohl geklärt.
Die abgebildeten Piloncitos sind dem Königreich Sailendra auf Java (ca.7.-10.Jahrh. in Ost-u.Zentraljava) zugeordnet.
Die Erste (Pille) von links ist eine frühe Ausgabe (ca.800-950 a.D.) mit dem Devangari Buchstaben "Ta".
Gold masa (20 rattis = ca.2,3 gr.) = 2 atak.
Die Zweite ist ein Gold masa der späteren Serie (ca.950-1150 a.D.),wo der Buchstabe bis zur Unkenntlichkeit vereinfacht ist.
Die restlichen Zwei müßten Gold atak (10 rattis =ca.1,15 gr.)der späteren Serie sein. Es gab noch kleinere Nominale.
Der Devangari Buchstabe "Ma" wurde auf den Silber masa von Sailendra geprägt.
Philippinen Piloncito (suche ich immer noch)
Die Philippinen Piloncitos sind dem Königreich Ma-yi (9.-11.Jahrh. auf Luzon und benachbarte Inseln) zugeordnet.
Sie unterscheiden sich etwas in der Form (runder) und sind mit dem Brahmani Buchstaben "Ma" geprägt.
Sie sind nur in der Größe des Gold Masa bekannt und über den ganzen Zeitraum unverändert geprägt worden.
Es sind in den Philippinen auch Piloncitos von Java gefunden worden,diese sind durch Handel dorthin gelangt.
Masa 2,27 g. 12 mm. Frühe Ausführung
Münze aus dem Königreich von Majopahit Sailendra (circa 950-1150 AD). Devanagari Buchstabe ' MA ' richtig gezeichnet.
Katalogfundstellen: Mitchiner (SE Asia) 724; Mitchiner (Non-Islamic) 3065
Laut Mitchiner verteilten sich diese Münzen in Malaya, in Sumatra, in Java
und in den Philippinen.
Ab 1300 n.Chr. gab es starke Zuwanderungen aus Borneo und damit ein starkes Vordringen des Islam. In Sulu wurde
1381 ein erster islamischer Orden gegründet. Im 14/15. Jahrhundert wurde der Einfluß des hinduistischen indonesischen
Majapahit-Reiches stärker. 1450 Gründung des muslimischen Sultanats von Sulu durch Sultan Sharif-ul-Hasim. 1475
Gründung des muslimischen Sultanats von Mindanao. Ausbreitung des Islam bis Zentralluzon.
Ab 1400 n.Chr. verstärkten die Chinesen ihren Handel mit den Philippinen. Sie gründeten zahlreiche Niederlassungen.
Teilweise gab es eine Tributpflicht philippinischer Stammesfürsten an das chinesische Ming-Reich.
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