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Erste philippinische Republik (1 8 9 9 - 1 9 0 1)
Am Anfang stand 1872 die Revolte von Cavite. Soldaten und einige Arbeiter der Garnison Cavite treten in einen Streik wegen
ungerechter Behandlung. Schon am nächsten Tag wird der Streik niedergeschlagen. Man betrachtet
die Mestizen Patres José Burgos, Mariano Gomez und Jacinto Zamora als Drahtzieher
des Aufstandes.
Sie werden am 17. Februar 1872 in Manila öffentlich hingerichtet.
Am 3. Juli 1892 Gründung der Liga Filipina durch José Rizal.
José Mercado y Alonso wurde am 19. Juni 1861 in Calamba (Luzon) geboren. Er ging in Manila bei den Jesuiten
in die Schule. Da sein älterer Bruder politisch verfolgt wurde änderte der zehnjährige Jóse seinen Namen in José Rizal.
Er studierte von 1877 bis 1882 in Manila, dann ging er zum Studium
der Philosophie und Medizin nach Madrid. Nach seinem Doktorat (1885) studierte er u.a. in Paris, Heidelberg, London
und Berlin.
Kurz nach der Veröffentlichung von Noli me tangere reist Rizal nach Österreich. Dort trifft er Ferdinand
Blumentritt, k. k. Regierungsrat und Gymnasiallehrer.
Bumentritt und Rizal werden enge Freunde.
Rizal empfindet diese Freundschaft als "Umarmung zweier
Rassen". Blumentritt wird heute noch auf den Philippinen als Mentor Rizals und Förderer der philippinischen
Unabhängigkeit verehrt.
1887 kehrt Rizal heim. Auseinandersetzungen mit den Dominikanern zwingen ihn, schon Ende des Jahres die Philippinen
wieder zu verlassen. Er schreibt für die Zeitschrift der Filipinos in Spanien La Solidaridad, die mehr Rechte für die
Filipinos fordert.
1892 kehrte Rizal aus Hongkong auf die Philippinen zurück und gründete die Liga Filipina. Wenige Tage später wurde Rizal
wegen "Einschmuggelns subversiven Materials" inhaftiert und nach Dapitan (Mindanao) verbannt. Als 1896 die philippinische
"Revolution" ausbrach, wurde Rizal wegen der Bildung illegaler Vereinigungen und der Förderung und Anstiftung zur Rebellion
zum Tode verurteilt und am 30. Dezember 1896 in Manila durch Erschießung hingerichtet. Vor seinem Tode schreibt Rizal noch
das berühmte Gedicht "Ultimo Adios -- Letztes Lebwohl".
Die Liga Filipina hat folgende Ziele:
- Einigung des philippinischen Archipels zu einem festen, starken und homogenen Körper
- gegenseitige Hilfe in allen Fällen dringender Notwendigkeit
- Verteidigung gegen jegliche Gewalt und Unrecht
- Förderung von Erziehung, Landwirtschaft und Handel
- Studium und Anwendung von Reformen
Im Juli 1892 spaltet sich die militante Katipunan unter Andres Bonifacio von der Liga Filipina ab.
Katipunan = K.K.K. = Kataatstaang Kagalang-galang na Katipunan ng mga Anak ng Bayan ("Highest and Respected Society
of the Sons of the People"). Auch die Katipunan beruft sich auf Rizal. Ihre Ziele sind die Filipinos zu einigen und
für die philippinische Unabhängigkeit zu kämpfen,
Andres Bonifacio und der Führungskreis des Katipunan sieht 1896 die Zeit für eine Revolution gegen die Spanier gekommen,
die jedoch sofort niedergeschlagen wurde.
Nun übernahm Emilio Aguinaldo die Führung des Katipunan. Unter Aguinaldo machte Katipunan den
Spaniern durch Guerillatätigkeit zu schaffen. Intellektueller Chefberater Aguinaldo's ist Apolinario Mabini.
Katipunan verurteilt mit Zustimmung Aguinaldo's Andres Bonifacio wegen "Verrats an der Revolution" zu Tode.
Bonifacio wird am 10. Mai 1897 von den eigenen Leuten durch Erschießen hingerichtet.
Am 1. November 1897 findet der erste nationale Kongress der Philippinen statt. Delegierte aus verschiedenen Landesteilen
verabschieden eine Verfassung nach liberalem Muster.
Am 12 Juni 1898 proklamierte General Emilio Aguinaldo die philippinische Unabhängigkeit mit sich selbst als Diktator.
Im September 1898 tagt der Nationalkongreß in Malolos (40 km außerhalb von Manila). Am 29. September ratifiziert dieser
Kongreß die Unabhängigkeitserklärung der Philippinen. Die Selbstbedienungsmentalität der Delegierten, die durchwegs
aus der Oberschicht stammten, zeigt sich deutlich in den Vorstellungen über den Landbesitz in unabhängigen Philippinen:
"Der Boden sollte den verhaßten Mönchen genommen, aber nicht etwa den landlosen Bauern, die diese Felder seit Jahrhunderten
bewirtschafteten, gegeben werden, sondern innerhalb der Kreise, "auf die es ankommt" (men of means), neue Eigentümer
finden." "Die Elite belohnte sich selbst mit den ersten Früchten der Revolution", stellt Renato Constantino sarkastisch
fest und nennt diesen Akt den "vielleicht schlimmsten Verrat an den Interessen des Volkes"."
Am 21. Januar 1899 unterschreibt Präsident Emilio Aguinaldo die Verfassung der ersten philippinischen Republik. Dies ist die
erste Republik in Asien. Der umstrittenste Artikel war der Artikel über die Trennung von Staat und Kirche. Bereits am
4. Februar 1989 beginnt der philippinisch-amerikanische Krieg, da sich die USA weigern die Unabhängigkeit der Philippinen
anzuerkennen.
Am 23. März 1901 wird Emilio Aguinaldo gefangengenommen. Damit endet die erste philippinische Republik.
Während dieser kurzen Periode gab die
neue philippinische Regierung drei Münzen in insgesamt fünf Versionen heraus, alle datiert 1899.
Sie trugen die Legende "REPUBLICA FILIPINA" und die Werte waren ein bzw. zwei Centavo.
Die Ein-Centavo Münze aus Kupfer gab es in zwei Versionen, die sich in der Rückseite unterschieden. Sie wurden
auf Panay geprägt.
Die verschiedenen Zwei-Centavo Münzen wurden in Malolos (Sitz der Regierung) geprägt.
Bei einem Durchmesser von 26 Millimeter ist die Abbildung der Münze die kleinere,
die von Präsidenten Emilio Aguinaldo herausgegeben wurde. Es gibt zwei Versionen, die sich
in der Größe des Datums unterscheiden.
Die dritte, größere Münze, auch Kupfer und ebenfalls datiert 1899,
ist ungefähr 30 Millimeter im Durchmesser und trägt das Dreieck des Katipunan.
Ich besitze leider keine der Münzen, da diese extrem selten und teuer sind.
Kupfermünze 2 Centavos, 1899, 26 mm Durchmesser
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