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Spanische Münzen als Zahlungsmittel
Nachdem die Philippinen zur spanischen Kolonie wurden, hielt das spanische Geld Einzug. Die spanischen
Münzen waren am Anfang noch primitiv und kamen meist aus Mexico. Nachdem sich die Philippinen als Handelsplatz
Nummer eins im Fernen Osten für die Spanier etabliert hatten, kusierten Silber- und Goldmünzen aus der ganzen Welt
auf den Philippinen. Erst im 18. Jahrhundert begann man zaghaft eigene Münzen zu prägen, erst gegen Ende der Kolonialzeit
wurde ein echtes, eigenes Münzwesen aufgebaut. Die berühmtesten spanischen Münzen aus dieser Zeit sollten auch in einer
philippinischen Münzsammlung vorhanden sein, da sie durchaus die Philippinen "besucht" haben könnten.
Hier meine spanischen Silbermünzen, die ich in Singapur und Spanien erworben habe. Die Kupfermünzen sind auf der
vorherigen Seite.
Cob
Cob bzw. macuquinas sind die Bezeichnung für roh geprägte, meist ausgefranste und eckige Gold- und Silberstücke, die zwischen
dem 16. und 18. Jh. in sehr einfach ausgerüsteten spanisch-amerikanischen, meist mexikanischen Münzstätten hergestellt
wurden. Die philippinische Bezeichnung für COB ist hilis kalamay.
Die Silberstücke gab es in Werten von einen, zwei, vier und acht Reales unter Philip II (1556-1598) und
Philip III (1598-1621). Ein halber Real wurde unter Philip IV (1621-1665) hinzugefügt. Sie wurden weiter
unter der Herrschaft von Charles II (1665-1700), Philip V (1700-1724 und 1725-1746), Louis I (1725),
Ferdinand VI (1746-1759) und Charles III (1759-1788) hergestellt. Bei den Goldmünzen waren es die 2 (Dublone)
und 4 Escudos, sowie 8 Escudos (Onzas).
Der Name "Cob" ist wahrscheinlich die Abkürzung der spanischen Bezeichnung "cabo de barra", was übersetzt "Endstück
des Barren" bedeutet. Der Grund für die groben und schlecht zentrierten Prägungen lag in dem strikten Verbot ungeprägtes
Silber zu besitzen, das in den spanischen Kolonien galt. Deshalb wurde das mittel- und südamerikanische Bergsilber
möglichst kostengünstig und schnell in münzähnliche Formen gebracht.
2 Reales (Silber, 6,79 Gramm) gefunden in den Philippinen. Die Münze gehört zum sogenannten "Pasay Hoard" (Schatz).
Der Schatz bestand aus ca. 400-500 praktisch neuwertigen Münzen des späten 1600 Jahrhundert.
Pillar Dollar
Der Pillar Dollar oder Säulendollar wurden in der Welt als zuverlässiges Tauschmittel anerkannt und
war z.B. tatsächlich Amerikas erster silberner Dollar. Der Name "Säulendollar" kommt von den zwei
Säulen auf der Münze, die die "Säulen des Herakles" symbolisieren (die Strasse von Gibraltar, in der sich der
Atlantik und das Mittelmeer treffen).
Zwischen den Säulen sind die zwei Hemisphären und symbolisieren die "alte Welt" von der Hauptstadt Spaniens und
die "neue Welt" ihrer südamerikanischen Kolonien. Nach den Spalten ist das Motto "PLUS ULTRA" (darüber hinaus),
hinweisend auf Spaniens fortfahrender Kolonialexpansion. Die Legende UTRAQUE UNUM (beide in einem) ist ein Ausdruck
vom Einssein Spaniens mit seinen Kolonien. Die Rückseite zeigt das gekrönte Wappen von Spanien, zusammen mit der
lateinischen Legende "PHILIP-V-D-G-HISPAN-ET IND-REX" an (Philip V - durch die Anmut des Gottes; König von Spanien
und von Inseln.)
Mit der Entdeckung der fantastischen Mengen Silbers in der neuen Welt wurde die gesamte Landschaft des Welthandels
dauerhaft geändert. Spanische, silberne Prägung galt als Weltstandard. Die acht Reales wurden 1535 erstmals in Mexico
geprägt und wurden schließlich in vielen anderen Minzen in Zentral- und Südamerika produziert.
1732 wurde der besonders populäre Pillar Dollar eingeführt.
In Spanien war der Real für mehr als 400 Jahre die Währungseinheit, wenn auch die Acht-Reales-Stücke
(Peso oder Pillar Dollar) häufiger gemünzt wurden.
1 Real, 1741, Silber, Spanisch-Mexico
2 Reales, 1737, Silber, Spanisch-Mexico
8 Reales, 1760, Silber, Spanisch-Mexico
8 Reales 1759-1808
Auch Carolus-Dollar oder Carolus-Piaster genannt, bezeichnet die 8-Reales-Stücke, die unter dem spanischen
König Karl III. (1759-1788) und seinem Nachfolger Karl IV. (1788-1808) geprägt wurden.
2 Reales, 1775, Silber, Madrid, Carlos III
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